Die Schweiz war in diesem Jahr Gastland an der BRAWO (22. - 24.11.24) in Stuttgart. Diese Messe ist DER Blasmusik-Treffpunkt im deutschsprachigen Raum. Die Abkürzung Brawo setzt sich zusammen aus den Wörtern Brass und Wind Orchestra – oder auch Brass und Woodwind. Die Ausstellung wendet sich an alle Bläserinnen und Bläser – egal ob solo unterwegs, in einer Band oder in einem grossen Orchester.

Die Stadtharmonie Zürich Oerlikon-Seebach (HOS) wurde vom Schweizerischen Blasmusikverband eingeladen, die Schweizerische Blasmusikszene an dieser mittlerweile etablierten und renommierten Messe zu vertreten. Die HOS folgte dieser Anfrage sehr gerne und hat ein Programm mit ausschliesslich Schweizer Kompositionen einstudiert.

Punkt 07.00 Uhr ist der Car am Samstag 23.11.24 beim Musikzentrum Waldgarten Richtung Stuttgart losgefahren, um kurz vor 10.00 Uhr beim Messegelände in Stuttgart einzutreffen. Dort wurde das Orchester von Herbert Mäder, Präsident der HOS, in Empfang genommen. Nach Bezug des Instrumentendepots stand um 11.00 Uhr eine Vorprobe im riesigen Musiksaal an. Man merkte sehr schnell, dass in Deutschland alles um einiges grösser ist: der Konzertsaal erwies sich zum Spielen als sehr trocken, was für die Musiker*innen eine zusätzliche Herausforderung darstellte.

Zum Einstieg präsentierte die HOS die „Intrada Furiosa“ des jungen Komponisten Gauthier Dupertuis. Zur Freude des Orchesters war der Komponist persönlich anwesend. Anschliessend standen die Werke „Der Berg“ und „Traversada“ der zwei grossen Schweizer Komponisten Thomas Trachsel und Oliver Waespi auf dem Programm.

Mit dem Stück „S'isch äbe-ne-Mönsch uf Ärde“, arrangiert von Thomas Rüedi, wurde es ruhig und besinnlich. Das melancholische Werk regte die Zuhörer zum Nachdenken an, insbesondere mit Blick auf die heutige, sehr fragile Weltlage.

Es folgte mit „Bellinzona“ von Gian Mattegazzi einer der wohl beliebtesten Märsche der Schweiz, um das Publikum anschliessend noch einmal in die moderne Welt der Blasmusik mitzunehmen: „Echoes of my Mind“ ist ein sehr transparentes Werk des 33-jährigen Schweizers Theo Schmitt, der heute in Los Angeles lebt und sowohl als Komponist als auch als Regisseur tätig ist.

Als letztes offizielles Stück spielte die HOS die vom Tessiner Franco Cesarini komponierte fünfteilige „Tom Sawyer-Suite“, welche die verschiedenen Hauptfiguren des Romans musikalisch vorstellt.

Als Zugabe schliesslich durfte einer der wohl berühmtesten Märsche der Schweiz nicht fehlen: der „General Guisan-Marsch“ von Stephan Jaeggi. Durch das ganze Programm führte unser langjähriges und verdientes Mitglied Daniel Bösch.

Nach dem rund eineinhalbstündigen Konzert wurde die HOS verköstigt und die Musiker*innen konnten anschliessend individuell die Ausstellung der BRAWO oder eine der anderen gleichzeitig stattfindenden grossen Messen, wie z.B. die Spielmesse in den anderen Hallen besuchen.

Um 17.30 Uhr trat das Orchester nach einem ereignisreichen Konzerttag in Stuttgart schliesslich die Rückreise nach Zürich an. Es war der Stadtharmonie eine grosse Ehre, die Blasmusikszene an der BRAWO 2024 zu vertreten.

Nun geht es Schlag auf Schlag weiter und die HOS startet mit der Vorbereitung für ihr traditionelles Tonhallekonzert, wo sie am 08. Februar 2025 ein sehr interessantes Programm aufführen wird, zusammen mit der bekannten Züricher Organistin Daniela Timokhine.

Artikel Teilen

alle News nach oben