Am vergangenen Tonhallekonzert trafen sich zwei HOS-Tubisten zu einer "Klassenzusammenkunft" – als Zuhörer im Publikum. Der eine ist HOS-frühpensioniert und der andere hatte eine Dispens aufgrund eines Auslandaufenthaltes, daher war dies eine einmalige Gelegenheit, die HOS zur Abwechslung mal aus der Perspektive des Publikums zu erleben. 

Draussen war das Wetter wunderbar schlecht, drinnen strahlte die neu renovierte Tonhalle in vollem Glanz. Neu hat es sogar für die HOS mit ihrer Schlagzeug-Armada genügend Platz auf der Bühne!

Tubisten gelten bekanntlich nicht als die schnellsten und technisch versiertesten Musiker. Dass beide von der Darbietung der Schoenberg-Sinfonie tief beeindruckt waren, liegt wohl trotzdem nicht daran, dass die beiden beim Zuhören überfordert waren, sondern eher daran, dass die HOS sackstark gespielt hat! So eindrücklich die Darbietung der Sinfonie war, so schön war der erste Teil des Konzertes zum Geniessen. Die wunderbaren orgelklang-ähnlichen Harmonien werden noch lange in Erinnerung bleiben. Die beiden Zugaben waren ebenfalls eine Klasse für sich. Ganz nach HOS-Manier vermochte der kubanisch-mexikanische Groove der ersten Zugabe Danzon No. 2 das Publikum in leichte Trance zu bringen, während mit dem Whitacre-Song als letztes Stück der Ausklang und das Abrunden des Konzertes perfekt gelang.

Als HOS-Mitglied besonders erfreulich war, was sich auf den Trompeten zugetragen hat: Es gab mehr Trompeter, welche ein Solo gespielt haben als andere (und es hatte 10 Trompeten auf der Bühne). Bravo, die Jungen kommen!

Nach solch einem schönen Erlebnis freut sich ein Tubist wieder sehr darauf, bald wieder solch schöne Musik machen zu dürfen mit der HOS und der andere kann sich immer wieder einen Rückzug aus der Frühpensionierung überlegen – auch wenn er der festen Überzeugung ist, dass diese transparente und tolle Konzertleistung nicht zuletzt dadurch erreicht wurde, dass bei den Tuben (und auch bei anderen Registern) zur Abwechslung mal keine Überbesetzung vorhanden war ;-)

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